Das Postgraduierten-Programm ist in die 58. Runde gestartet!

Der 58. Jahrgang des Postgraduierten-Programms des IDOS läuft seit dem 1. September in Präsenz in Bonn. Mit Beginn des diesjährigen Programms begrüßen wir auch unsere neue Leiterin Simone Christ! 

58. Kurs des Postgraduierten Programms des German Institute of Development and Sustainability (IDOS)

©IDOS

Aktuell befinden wir uns inmitten unserer zweimonatigen Plenarphase, innerhalb derer wir uns mit einer großen Bandbreite an Inhalten der Internationalen Zusammenarbeit auseinandersetzen. So haben wir uns bereits mit Themen wie u.a. Klimagovernance, Demokratie, Korruption, Gender, Entwicklungsfinanzierung oder internationalen Normen in der Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt.

Kontroverse Debatten bilden einen wichtigen Bestandteil unserer Plenarphase, im Rahmen derer wir bereits Fragen wie die nach der Kohärenz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, den Vor- und Nachteilen von Freihandelsabkommen, postkolonialem Gedankengut – innerhalb sowie außerhalb von Entwicklungszusammenarbeit – oder den Fallstricken des Gendermainstreamings diskutiert haben. Besondere Höhepunkte stellten auch die zahlreichen Rollenspiele dar. Im Rahmen dieser nahmen wir unterschiedliche Standpunkte und Perspektiven ein und lernten so, die Motivation und Interessen verschiedenster Akteur*innen, wie zum Beispiel von Kleinbäuer*innen, Indigenen Völkern oder der Forstwirtschaft bei der Debatte um die nachhaltige Nutzung von Wäldern und den Schutz von Biodiversität, besser nachvollziehen zu können.

Des Öfteren forderten uns die Seminare auch persönlich heraus und gaben Anlass zur kritischen Reflektion der eigenen Rolle und Privilegien sowie der Daseinsberechtigung von Entwicklungszusammenarbeit. “Wie kann in der Internationalen Zusammenarbeit mit kolonialen Kontinuitäten umgegangen werden?”, “Wie können Forschungspartner*innen aus dem Globalen Süden und deren Wissen in die wissenschaftliche Forschung mit einbezogen werden?” oder “Welche Akteur*innen setzen die Agenda?”. Das sind nur ein paar der vielen Fragen, die uns oft auch noch nach Abschluss eines langen Seminartags beschäftigen. Bei der kritischen Auseinandersetzung mit eigenen internalisierten Rassismen sowie mit unserer Rolle (innerhalb sowie außerhalb des IDOS) erkannten wir, dass eine selbstkritische Perspektive einen zentralen Bestandteil unserer zukünftigen Arbeit in der Entwicklungszusammenarbeit darstellen wird (und muss). Dabei ist es besonders wichtig, nicht nur auf das WAS (Inhalte oder policy) zu schauen, sondern auch das WIE (Umsetzungsprozesse oder politics und polity) nicht zu vergessen. Wir notieren: “If you don’t understand the context, don’t intervene. Do not harm!”

Nun neigt sich dieser spannende Abschnitt des Postgraduierten-Programms langsam dem Ende zu und wir freuen uns auf das Planspiel entwicklungspolitische Regierungsverhandlungen. Es bildet den krönenden Abschluss unserer Plenarphase. Bei der realitätsnahen Simulation können wir aus erster Hand kennenlernen, wie Inhalte der bilateralen Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und einem Partnerland verhandelt und beschlossen werden. Ab November geht es dann für uns in die drei Forschungsteams. Gemeinsam mit unseren Leiter*innen werden wir zu Taxonomien und Sustainable-Finance-Regulierungen in Südafrika, dem Institutionellen Sanitärmanagement und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit in Kenia und die Digitalisierung im öffentlichen Sektor in Brasilien arbeiten. Wir sind gespannt!

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