Neben verschiedenen Mitmachstationen zu Nachhaltigkeit in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Künstlicher Intelligenz, Robotik und Luftfahrt, gab es zahlreiche Vorträge. Auch die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung war mit Vorträgen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), der Universität Bonn, des Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) und des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) vertreten. Ramona Hägele, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) präsentierte in einem interaktiven Vortrag Eindrücke und Ergebnisse Ihrer Teilnahme an einer siebenwöchigen Expedition mit einem deutschen Forschungsschiff in der Labradorsee zwischen Kanada und Grönland.
Der Vortrag gab einen Einblick in die Forschungsexpedition, in der die bisher unerforschte Morphologie des Northwest Atlantic Mid-Ocean Channel (NAMOC), der längste bekannte Tiefseekanal der Welt, durch detaillierte Kartierung und Sedimententnahme von Wissenschaftler*innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) untersucht wurde. Des Weiteren wurden für ein BMBF-finanziertes und vom GEOMAR (Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel) koordiniertes Projekt, das die Ausweitung mariner Kohlenstoffbeobachtungen vernetzen und verbessern möchte, Biogeochemische-Argo Floats im Nordatlantik und der Labradorsee ausgelegt. Die Messungen dieser Tauchbojen liefern wesentliche Inputs für Klimawandelszenarien, Klimaverhandlungen und –politik.
Während des Vortrags erklärte Ramona Hägele den Zuhörer*innen vor allem, was der Meeresboden über den Klimawandel verrät, wie der Ozean mit dem Kohlenstoffkreislauf zusammenhängt und wieso sozialwissenschaftliche Begleitforschung auf einem naturwissenschaftlich genutzten Forschungsschiff von großer Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung ist.
Der Vortrag wurde außerdem mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verknüpft, vor allem SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und SDG 14 „Leben unter Wasser“. Die Zuhörer*innen wurden im Anschluss dazu eingeladen, beizutragen, wie jede*r die ozeanbezogenen Ziele für nachhaltige Entwicklung unterstützen kann – auch von Bonn aus. So entstand ein reger Austausch zur Bedeutung des Ozeans als effektive Kohlenstoffsenke, zu Herausforderungen interdisziplinärer Forschung und zu der Notwendigkeit politischer Handlungen zum Meeresschutz.