Zusammen mit dem Bonn Water Network war das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) auch dieses Jahr anlässlich des Weltwassertages der Vereinten Nationen am 22. März 2022 sehr präsent. Zum diesjährigen Schwerpunkt „globale Grundwasserkrise“ moderierte Annabelle Houdret (DIE) eine Podiumsdiskussion zum Thema “Digging Deeper: How to address ground-water challenges in the Middle East and North Africa?”. Hier debattierten Francois Molle (Institut de Recherche pour le Développement), Raya Stephan (International Water Resources Association), Birgit Kemmerling (Bonn International Center for Conflict Studies) und Ines Dombrowsky (DIE) technische, ökonomische, institutionelle und politische Lösungsansätze für die Grundwasserkrise in der MENA Region. Diese Debatte wurde flankiert durch eine Aktuelle Kolumne von Annabelle Houdret, Birgit Kemmerling und Ines Dombrowsky, die aufzeigt, wie eng die Grundwasserübernutzung in der MENA-Region mit den politischen Machtverhältnissen und Gesellschaftsverträgen zusammenhängt. In ihrem Artikel „Unravelling hidden factors explaining competition for and overuse of groundwater in Azraq, Jordan: Digging deeper into a network of action situations” analysieren Daniel Oberhauser, Ramona Hägele und Ines Dombrowsky die Konkurrenz unterschiedlicher Sektoren in der Übernutzung von Grundwasser in der jordanischen Azraq Oase. Der Artikel von Annabelle Houdret und Rebekka Heinz „Groundwater governance through institutional bricolage? Participation in Morocco’s Chtouka aquifer contract” zeigt, wie Machtbeziehungen, soziale Institutionen, soziale und kulturelle Zugehörigkeiten und unzureichende Teilhabe die Umsetzung eines Grundwasservertrags in Südmarokko beeinflussen. Beide Artikel zeigen Möglichkeiten auf, eine sozial-ökologische Transformation zu unterstützen, die auch die lokalen sozioökonomischen Machtverhältnisse berücksichtigt.