Das DIE hat vom 9. bis 11. November den 9. Internationalen Workshop zur Mobilisierung von Eigeneinnahmen in Entwicklungsländern ausgerichtet.
In diesem Jahr fand die Veranstaltung des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in Kooperation mit dem Schweizer Think Tank Council on Economic Policies (CEP) und der Addis Tax Initiative (ATI) statt. Kernthema war die Gewährung von Steuervergünstigungen.
Der Begriff Steuervergünstigungen umfasst Investitionsanreize, Steuerbefreiungen und Ermäßigungen, die bestimmte Gruppen, Wirtschaftssektoren oder Aktivitäten begünstigen. Es sind also Einnahmen, auf welche die Staaten freiwillig verzichten, weil sie sich davon zum Beispiel mehr Investitionen, Arbeitsplätze oder soziale Gerechtigkeit versprechen. Die Wirksamkeit dieser Vergünstigungen steht oft in Frage, aber ihr Umfang ist gewaltig: Im weltweiten Durchschnitt der Jahre 1990-2020 verzichteten die Staaten auf 24,2 Prozent ihrer tatsächlich erzielten Steuereinnahmen.
Der im virtuellen Format durchgeführte Workshop brachte zeitweise mehr als 100 Expert*innen zusammen – eine Rekordbeteiligung für diese Workshop-Reihe des DIE. Viele Regierungsvertreter*innen aus den Mitgliedsländern der ATI zeigten sich besonders interessiert an Erfahrungen mit der Berechnung der Kosten von Steuervergünstigungen und der Erstellung öffentlicher Berichte. Die von DIE und CEP gemeinsam aufgebaute Global Tax Expenditures Database erwies sich bei den Diskussionen als wichtiger Referenzpunkt.