„Promoting Research on Digitalisation in Emerging Powers and Europe towards Sustainable Development“ (PRODIGEES) ist eine Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme (Research and Innovation Staff Exchange / RISE), die im Jahr 2019 für den Projektstart in 2020 aus Mitteln des Horizon 2020-Programms der Europäischen Kommission bewilligt wurde. Die Mitglieder des PRODIGEES-Konsortiums nutzten das Midterm Meeting am 15. Juni 2021, um die Dynamik, die bereits erreichten Ziele und das große Potenzial des Projekts, dessen Umsetzung durch die globale Pandemie ins Stocken geraten war, zu veranschaulichen.
Dr. Sven Grimm vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eröffnete die Sitzung und begrüßte die eine Hälfte der Konsortialpartner aus Österreich, Indien, Indonesien, Italien, Deutschland und Südafrika. In einer zweiten Sitzung hieß Dr. Carlos Dominguez, Instituto Mora, die Partner der westlichen Hemisphäre aus Brasilien und Mexiko willkommen und führte durch die Sitzung.
Zum ursprünglich angedachten Projektstart im März 2020 wurden die geplanten Personalaustauschmaßnahmen – mit wenigen Ausnahmen – durch die weltweite Pandemie ausgebremst. PRODIGEES entwickelte eine COVID-19-Anpassungsstrategie, nahm neue Partner aus Rom und Wien in das Konsortium auf und passte den Zeitplan für die Entsendungen an; gleichzeitig wurden die sogenannten „strukturellen Projektziele“ umgesetzt. Im Jahr 2020 konnten nur drei beteiligte Wissenschaftler*innen ihre Aufenthalte bei Partnerorganisationen, sogenannte „Secondments“, umsetzen. Dr. Ingrid Schneider wurde von der Universität Hamburg an das Instituto Mora entsandt und forschte zu Datenschutzregulierungsmodellen und der Auslegung der EU-Datenschutzgrundverordnung (GDPR) in Mexiko. Dr. Gustavo Sosa Nunez wurde vom Instituto Mora an die Universität Hamburg entsandt, um eine vergleichende Analyse zwischen europäischen und mexikanischen Ansätzen für künstliche Intelligenz (KI) im Umgang mit dem Klimawandel durchzuführen. Dr. Carlos Dominguez, entsandt vom Instituto Mora an das DIE, führt seinen Forschungsaustausch unter dem Titel „Digital but still unequal: the challenges of digitalisation for emerging powers“ durch. Nur wenige Austauchmaßnahmen werden im Jahr 2021 stattfinden, während die meisten Entsendungen für die Jahre ab 2022 geplant sind. Die bereits fertiggestellten Produkte (z.B. Publikationen und digitale Wissensprodukte) sind in der PRODIGEES Research Community auf Zenodo einsehbar.
Der Projektbeauftragte der Europäischen Kommission, Gianluca Coluccio stellte angesichts der pandemiebedingten „höheren Gewalt“ eine Projektverlängerung und – soweit im Rahmen der Horizon 2020 Förderung möglich – flexible Handhabung der Änderungsbedarfe in Aussicht. Er zeigte sich beeindruckt von der Zusammensetzung des Netzwerks und der – trotz der pandemiebedingten Einschränkungen – bereits umgesetzten Aktivitäten.
Das DIE als PRODIGEES-Koordinator wird sich in den kommenden Wochen mit der Europäischen Kommission in Verbindung setzen, um die Verlängerung des Projekts über das ursprünglich vorgesehene Enddatum 2023 hinaus voranzutreiben und die Projektstrukturen entsprechend anzupassen.