Im Zuge der COVID-19-Pandemie stellen Verschuldungsprobleme von Entwicklungsländern eine große Herausforderung dar. Bei einer von den Mitarbeiter*innen Dr. Niels Keijzer und Dr. Kathrin Berensmann vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) initiierten Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der europäischen Kommission für internationale Partnerschaften und der European Think Tanks Group (ETTG) im März 2021 diskutiert, wie die Europäische Union (EU) zur Lösung der Verschuldungskrisen in Entwicklungsländern beitragen kann. Als langjähriger Geber von konzessionären Finanzmitteln in Entwicklungsländern hat die internationale Gemeinschaft, darunter auch die EU, ein gemeinsames Interesse daran, diese Länder zu unterstützen. Die EU erkennt diese Verantwortung an und hat am 30. November 2020 Ratsschlussfolgerungen verabschiedet, in denen sie sich verpflichtet, die internationalen Bemühungen zur Umschuldung und zum Schuldenerlass für afrikanische Länder zu fördern. Die EU hat auch die „Debt Service Suspension Initiative“ (DSSI) der G20 und des Pariser Clubs sowie den „Common Framework for Debt Treatments beyond the DSSI“ der G20 und des Pariser Clubs unterstützt. Darüber hinaus beschloss die EU, 183 Mio. Euro in den „Catastrophe Containment and Relief Trust“ des Internationalen Währungsfond (IWF) einzuzahlen, um den ärmsten und am stärksten gefährdeten Ländern die Schulden für IWF-Kredite zu erlassen.
Dr. Kathrin Berensmann erläuterte im Rahmen eines Vortrags und der Paneldiskussion, welche weiteren Maßnahmen der EU notwendig sind, um Verschuldungskrisen in Entwicklungsländern zu vermeiden und zu lösen. Dazu gehört beispielsweise die Umsetzung der Schuldenumstrukturierung und ihre Verknüpfung mit nachhaltigen Zielen im Rahmen des „Common Framework for Debt Treatments beyond DSSI“, die technische Unterstützung der EU-Länder für ihre Partnerländer im Bereich Schuldenmanagement, der Aufbau der nationalen Finanzmärkte und die Offenlegung der Kreditverträge der EU-Länder mit ihren Partnerländern.
Eine Videoaufzeichnung der Veranstaltung und der Präsentationen ist auf der Website der Europäischen Kommission verfügbar.