Am 18. März hielt Dani Rodrik (Harvard University) einen Vortrag zum Thema „The Future of Economic Development Strategies“ im Rahmen der ersten Veranstaltung der Seminarreihe „Policy Implications of Recent Globalization Research“ (Politische Auswirkungen der jüngsten Globalisierungsforschung). Die Seminarreihe wird gemeinsam vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), dem Centre for Economic Performance an der London School of Economics (CEP-LSE) und dem Centre for Economic Policy Research (CEPR) organisiert und wurde von über 200 Teilnehmer*innen aus aller Welt besucht, darunter Vertreter*innen von Regierungen (z.B. dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ), internationalen Institutionen (z.B. Weltbank, IWF), akademischen Einrichtungen (z.B. LSE, Harvard) und verschiedenen anderen Institutionen.
In seinem Vortrag sprach Dani Rodrik über die Rolle der Industrialisierung und des verarbeitenden Sektors beim Schaffen von Wirtschaftswachstum. Er wies darauf hin, dass die aktuellen Wachstumsepisoden größtenteils durch nachhaltige nachfrageseitige Ereignisse, wie z.B. Rohstoffbooms, angetrieben wurden. Die wichtige Frage sei, so Rodrik, welche wirtschaftlichen Aktivitäten in den Entwicklungsländern ausreichend Arbeit absorbieren können, um nachhaltiges Wachstum zu generieren. Die meisten Investitionen im verarbeitenden Gewerbe waren kapitalintensiv und absorbierten nur begrenzt gering qualifizierte Arbeitskräfte, während Landwirtschaft und Dienstleistungen ähnlich begrenzte Aussichten bieten. In seiner Schlussfolgerung wies Rodrik darauf hin, dass Produktivitätswachstum (als angebotsseitiger Treiber) und eine wachsende Mittelschicht (als nachfrageseitiger Treiber) wichtige Triebkräfte sein könnten, um nachhaltiges Wachstum zu generieren, das in der Lage ist, überschüssige Arbeitskräfte zu absorbieren.