Wir führen unser Forschungsprojekt zu Governance-Ansätzen und transformativem Wandel in Städten in Zeiten einer globalen Pandemie durch. Das gibt uns die Möglichkeit, das Thema auf globaler Ebene zu untersuchen, anstatt die Forschung auf nur ein Land zu beschränken.
Diese Woche haben wir unsere globale Umfrage an mehr als 800 Städte auf der ganzen Welt versendet. Darüber hinaus kooperieren wir mit ICLEI, um Zugang zu dessen Netzwerk von 1.750 weiteren Städten zu erhalten. Angesichts dieser großen weltweiten Umfrage sind wir gespannt, wie viele Vertreter*innen von Stadtverwaltungen reagieren und wie ihre Antworten unser Verständnis von Governance und transformativem Wandel in Städten vertiefen.
Im nächsten Schritt führen wir Fallstudien in ausgewählten Städten durch, um einen detaillierteren Einblick in urbane Transformation zu erhalten. Wir haben die Auswahl möglicher Städte für die Fallstudien auf Accra (Ghana), Kapstadt (Südafrika), Freiburg (Deutschland), Quito (Ecuador), Rosario (Argentinien) und Singapur eingegrenzt und planen, die Fallstudien in zwei oder drei dieser Städte durchzuführen. Zusätzlich nehmen wir Bonn im Rahmen einer Pilotstudie unter die Lupe. Online-Interviews mit Menschen zu führen, die in der gleichen Stadt leben wie wir, fühlt sich ein bisschen komisch an, denn am liebsten würden wir einfach zum Rathaus gehen und an ihre Türen klopfen – vermutlich würde uns dort jedoch niemand öffnen, da sie wie wir hauptsächlich von zu Hause aus arbeiten. Allerdings wäre eine Forschung zu transformativem Wandel in einer Vielzahl von Städten auf verschiedenen Kontinenten in einer „normalen“ Forschungsteamphase nicht möglich gewesen. In dieser Hinsicht erlaubt uns die digitale Forschung, verschiedene Weltregionen zumindest virtuell zu erkunden, was wir als spannende Möglichkeit sehen.
Natürlich haben wir uns aufs Reisen gefreut, und natürlich würden wir uns gerne wieder persönlich treffen und uns nicht nur als kleine Bildchen über Zoom sehen. Dennoch sind wir überrascht, wie gut virtuelle Teamarbeit funktionieren kann – auch durch die Unterstützung von Online-Tools, kreativen Energizern und einem digitalen Teambuilding. Und wir sind uns einig, dass die Teamarbeit, die digitale Forschung und die Datenerhebung Spaß machen – auch wenn in diesem Jahr alles anders ist als in den Jahren zuvor. Aber geht uns das nicht allen so?