Impulsvortrag bei der GIZ-Stabsstellenklausur „Nachhaltigkeit global“

Unter dem übergreifenden Motto „Nachhaltigkeit global“ hielt Dr. Steffen Bauer, Leiter des Projekts „Klimalog“ am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), am 8. März bei der Stabsstellenklausur der Organisationseinheit Unternehmensentwicklung der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) einen Impulsvortrag über das Pariser Klimaabkommen und die Agenda 2030 als Wegbereiter eines transformativen Jahrzehnts, der „grünen Zwanziger“.

Agenda 2030 und Pariser Klimaabkommen gemeinsam denken

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie betonte Bauer die Notwendigkeit einer integrierten, systemischen Betrachtung von nachhaltiger Entwicklung. Pariser Abkommen und Agenda 2030 böten dafür gleichsam normative Grundlagen wie konkrete Zielvorgaben.

Zwar stelle die COVID-19-Pandemie zunächst einen Rückschlag für die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wie auch den Fortgang der internationalen Klimapolitik dar. Zugleich böte sie jedoch ungekannte Chancen, sofern die enormen Kraftanstrengungen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überwindung der Corona-Krise auf Nachhaltigkeits- und Klimaziele ausgerichtet würden („build forward better“). Dabei müssten positive wie negative Wechselwirkungen zwischen Klima- und Entwicklungspolitik bedacht werden. In der Praxis bestehe weiterhin eine Diskrepanz zwischen analytischer Einsicht in systemische Zusammenhänge und sektoral geprägtem Handeln.

Blinder Fleck Biodiversität und Ökosysteme

Im Ergebnis werde die grundlegende Bedeutung von Artenvielfalt und Ökosystemen, Land- und Wasserressourcen für zentrale entwicklungspolitische Anliegen und naturbasierte Lösungsansätze (nature-based solutions) zu oft außer Acht gelassen. Das Entwicklungsziel der „Welternährung“ sei dabei exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Klimawandel, ländlicher Entwicklung und Naturverbrauch.

Unterdessen ließen Dokumente wie der European Green Deal oder die neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie einen Bedeutungszuwachs systemischer Ansätze erkennen. Sofern sie handlungsleitende Wirkung entfalteten, könnten sie den Beginn eines Jahrzehnts markieren, das als „grüne Zwanziger“ den transformativen Ansprüchen des Pariser Abkommens und der Agenda 2030 noch gerecht werden könne.

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