Clara Brandi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) ist Ko-Autorin des neuen Berichts Linking Voluntary Standards to Sustainable Development Goals. Dieser wurde während des Good Trade Summits 2020 des International Trade Centers (ITC) veröffentlicht. Der Bericht analysiert zum ersten Mal systematisch, inwieweit freiwillige Nachhaltigkeitsstandards Lieferketten nachhaltiger machen können, indem sie zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beitragen. Die Autor*innen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), des European University Institute (EUI), des International Trade Centre (ITC), des United Nations Forum on Sustainability Standards (UNFSS) und der Universität Amsterdam untersuchten die inhaltliche Übereinstimmung zwischen mehr als 230 Nachhaltigkeitsstandards und den Unterzielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Die Analyse ergab, dass 16 der 17 SDGs von Nachhaltigkeitsstandards abgedeckt werden und so zu deren Erreichung beitragen können. SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und SDG 2 (Kein Hunger) sind dabei besonders relevant, aber auch SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden), SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) und SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen). Die Ergebnisse des Berichts zeigen weiterhin, in welchen Ländern und Sektoren der potenzielle Beitrag der freiwilligen Standards besonders groß ist. Die Ergebnisse des ITC-Berichts wurden u.a. beim World Trade Forum, während der Geneva Trade Week, beim World Sustainability Forum und Global Goals Symposium präsentiert. Der Bericht ermöglicht es dem Privatsektor, aber auch Verbraucher*innen, Synergien zwischen Nachhaltigkeitsstandards und SDGs zu nutzen. Er macht deutlich, welche Aspekte der Agenda 2030 durch private Akteure nicht abgedeckt sind und daher ein besonderes Augenmerk politischer Entscheidungsträger benötigen.