Panel “Protecting and advancing human wellbeing and ending poverty” – Input von Imme Scholz während der Sitzung des HLPF 2020

Im Rahmen des diesjährigen High-Level Political Forum (HLPF) nahm Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) an dem Panel “Protecting and advancing human wellbeing and ending poverty” teil. Das HLPF fand vom 07.-16. Juli 2020 in New York statt.

Auf Grund der Covid-19-Pandemie wurde ein Großteil der Veranstaltungen online abgehalten. In ihrem Beitrag zu dem virtuellen Panel erläuterte Imme Scholz den Zusammenhang zwischen menschlicher Entwicklung im Sinne des Human Development Index, und dem mit diesem Wert einhergehenden Verbrauch natürlicher Ressourcen. Aktuell geht ein hoher Stand menschlicher Entwicklung ausnahmslos mit einer Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen einher, während ein ökologisch nachhaltiger Ressourcenverbrauch zumeist bedeutet, dass die entsprechenden Länder niedrige Werte des Human Development Index aufweisen. Vertiefte Analysen von Francesco Burchi und Daniele Malerba vom DIE zu Veränderungen in 53 Entwicklungsländern zwischen 2000 und 2015 zeigen, dass 70 Prozent der Länder ihre Werte bei Beschäftigung, Gesundheit und Bildung verbessern konnten und dass dabei auch ihre CO2-Emissionen stiegen. Es gibt aber auch elf Länder, denen es gelungen ist, den Anstieg dabei sehr gering zu halten (unterhalb von zwei Tonnen CO2 pro Kopf). Uruguay und Costa Rica gehen hier allen voran: kleine Länder mit soliden Demokratien und einem niedrigen Niveau an sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit, deren Gesundheits- und Bildungssysteme leistungsfähiger als die Lateinamerikas insgesamt und auch als die vieler anderer Länder mit mittlerem Einkommen sind. Beide Länder investieren hohe öffentliche Mittel in Schulen und Universitäten und sie verfügen seit Jahrzehnten über eine universelle Krankenversicherung. Und sie haben in den letzten Jahren die erneuerbaren Energien enorm ausgebaut.

Photo: imme Scholz, deputy director of the German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Imme Scholz, ©DIE

Auch aus der Sicht der Covid-19-Krise bedeutet dies, dass menschliches Wohlergehen zukünftig weltweit stärker von leistungsfähigen und resilienten Versorgungsinfrastrukturen abhängen wird als von stetig wachsenden Haushaltseinkommen, so Imme Scholz.

Die Aufzeichnung der vollständigen, virtuellen Veranstaltung (in englischer Sprache) finden Sie hier.