Mariya Aleksandrova und Michael Brüntrup vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) gestalteten einen Dialog-orientierten Nachmittag im virtuellen Global Landscape Forum (GLF) 2020. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Partnern der Universität Bonn, der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) und der Rangeland Initiative des International Livestock Research Institute (ILRI), organisierten sie drei zusammenhängende Sessions zum Nexus „Dürrerisikomanagement, Management natürlicher Ressourcen und Soziale Sicherung“. Aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konnte der neue deutsche „Focal Point“ für die UNCCD, Frau Christa Franke, für eine Grußbotschaft gewonnen werden.
Eine abwechslungsreiche Mischung von drei Paneldiskussionen und 23 Videoclips als thematische Inputs – fast alle eigens für diese Veranstaltung durch das DIE produziert, bildeten den DIE-Beitrag.
Ein ungewöhnliches Highlight war die Ansprache von ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti, die die „orbitale Perspektive (…) auf die Aktivitäten zur Erhaltung des Klimas, der Biosphäre, der Landschaft und besonders der Landwirtschaft und Ernährungssicherheit” einbrachte und einige der Dienstleistungen aufführte, die die Raumfahrt dazu beitragen kann. In der letzten Session wurde unter anderem anhand von kurzen Ansprachen von Klima-Aktivist*innen aus Uganda sehr drastisch verdeutlicht, wie sehr die Corona-Krise und auch Dürren arme Menschen in armen Ländern beeinträchtigen. Akteure im Bereich Soziale Sicherung, Ressourcen- und Klimaschutz sowie Landwirtschaft sind gemeinsam gefordert, sich dem entgegenzustemmen. Christoph Strupat, DIE, konnte einige dieser Zusammenhänge anhand von Ergebnissen aus Interventions-Experimenten in Malawi eindeutig belegen.
Ein (vorläufiger) Gesamtmitschnitt ist hier zu finden.
Das GLF 2020 war schon lange vor der COVID-Pandemie als virtuelle Veranstaltung geplant gewesen, um ein Zeichen zu setzen, dass große Konferenzen und globaler Dialog auch ohne ressourcen-intensive Reisebewegungen möglich und sinnvoll sind. Mit dem Ausbruch der Corona-Krise bekam dies nochmal eine besondere Dynamik und Bedeutung. Dem trug auch das Motto „Food in the time of crises“ Rechnung. Mit fast 5000 (einen Obolus von 10 US-Dollar) zahlenden Teilnehmer*innen aus 146 Ländern und allen gesellschaftlichen Bereichen ist dies eindrucksvoll gelungen. Die Teilnehmer*innen konnten frei zwischen den Sessions wechseln und sich mit den Vortragenden und untereinander austauschen; außerdem wurden die sozialen Medien intensiv bedient, die dort erzielte Reichweite beläuft sich auf ca. 50 Millionen Kontakte.
Insgesamt zeigte diese Konferenz viele neue Möglichkeiten für globale Interaktionen auf. Gleichzeitig wurde deutlich, dass auch digitale Formate von allen einer intensiven Vorbereitung bedürfen und sie gleichzeitig physische Treffen nicht völlig ersetzen können.