Inkohärenzen bei der Umsetzung des Klimaabkommens überwinden

Gruppenfoto des Workshops im Seminarraum

„Inkohärenzen überwinden“: Workshop © DIE

Wirksame Klimaschutzmaßnahmen sind angesichts des Ziels, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C bis 1,5 °C zu begrenzen dringend erforderlich. Ohne diese Maßnahmen würden jahrzehntelange Fortschritte in der nachhaltigen Entwicklung untergraben. Klimaschutzmaßnahmen von Regierungen und nichtstaatlichen Akteuren sollten jedoch auch negative Auswirkungen auf andere Nachhaltigkeitsziele vermeiden und stattdessen darauf abzielen, Synergien zu maximieren. Da für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung noch weniger als 11 Jahre zur Verfügung stehen und angesichts der Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen, ist es nun entscheidend, eine kohärente Umsetzung der beiden Agenden zu gewährleisten und Fortschritte zu beschleunigen.

Im Rahmen des Drittmittel-Projektes „Überwindung von Inkohärenzen in der Umsetzung des Klimaabkommens von Paris und der Agenda 2030“ organisierte das DIE in Kooperation mit dem Stockholm Environment Institute (SEI) und der Linköping Universität einen Workshop vom 10.- 11. September in Stockholm. Ziel war es, ein internationales Partnerkonsortium aufzubauen und ein gemeinsames Forschungsprogramm zu entwickeln, das das Projekt vorantreibt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus neun Partnerländern, sowie aus internationalen Organisationen (OECD, UNDP) tauschten ihre Erfahrungen über Zielkonflikte und politische Inkohärenz auf (inter)nationaler Ebene aus. Aufbauend auf diesem Austausch und den bisherigen Projektergebnissen wurde ein analytischer Rahmen spezifiziert, um in einem nächsten Schritt den Forschungsantrag für ein drei- bis vierjähriges internationales Forschungsprogramm zu unterstützen.

Der analytische Rahmen zielt darauf ab, einen kritischen Ansatz für die (Un-)Kohärenz der Politik zu verfolgen und sich mit den drei grundlegenden Faktoren („drei I’s“) auseinanderzusetzen: Ideen, Interessen und Institutionen. Unter Anwendung dieses Rahmens sind im künftigen Forschungsvorhaben eingehende vergleichende Länderfallstudien und wissensbasierte Instrumente für politische Entscheidungsträger und Interessengruppen geplant, um Konflikte zwischen Klima- und Nachhaltigkeitszielen zu bewältigen und die politische Kohärenz zu fördern.