Voneinander lernen, um die Demokratie effektiver zu schützen

Wie können wir Demokratien am besten gegen die weltweiten Autokratisierungstendenzen schützen? Und wie können wir den gegenseitigen Lernprozess und Austausch zwischen verschiedenen Gemeinschaften und Perspektiven verbessern, um dieses Ziel zu erreichen?

Groupphoto: Das Team Demokratie und Polarisierung posiert vor seiner Präsentation.

©IDOS

Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Expert:innenaustauschs “Democracy Protection in the Global North(s) and Global South(s): Strategies, Effectiveness, and Challenges” , der am 28. November in Berlin vom Team Demokratie und Polarisierung des IDOS organisiert wurde. Die Veranstaltung brachte Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen – von Regierungs- und Gebervertreter:innen über Wirtschaftsverbände, Forscher:innen bis hin zu pro-demokratischen Aktivist:innen aus Deutschland und dem sogenannten Globalen Süden. Ziel war es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Wahrnehmungen, Herausforderungen und Ansätzen zu diskutieren. Der Austausch schuf einen Raum für die Zusammenarbeit über Gemeinschaften hinweg, was entscheidend ist, um Synergien zu identifizieren und unser Wissen darüber zu erweitern, wie Demokratie effektiver geschützt werden kann.

Die Diskussion widmete sich Strategien zum Schutz der Demokratie mit einem Fokus auf politischen Parteien und Wahlen, demokratischer Kultur und politischer Bildung sowie der Rechtsstaatlichkeit. Ein weiteres Thema war der Umgang mit Bedrohungen der Informationsintegrität und gezielter Desinformation. Dabei wurden der nachgewiesene Nutzen von Medienbildungskampagnen sowie innovative Lösungen unter Einsatz von KI-Tools besprochen.

Unterschiede zwischen den Kontexten wurden erörtert, ebenso wie die Notwendigkeit, je nach Herausforderung unterschiedliche Strategien zu entwickeln – sei es, dass die Demokratie von innen heraus bedroht wird (z. B. durch Machtkonsolidierung der herrschenden Elite mit legalen oder gewaltsamen Mitteln) oder von außen (z. B. durch extremistische Gruppen oder transnationale Einflüsse). Gleichzeitig wurden auch Gemeinsamkeiten deutlich. Ein häufig wiederkehrendes Thema war die Frustration über das Funktionieren des demokratischen Systems, die zu einem Vertrauensverlust in politische Institutionen führt und damit den Boden für Desinformation bereitet.

Die Diskussion hob auch die Bedeutung hervor, ein gemeinsames Verständnis davon zu schaffen, was Demokratie bedeutet und welche Folgen fehlende oder schlecht funktionierende Demokratien haben. Dazu gehört der Aufbau einer gemeinsamen demokratischen Zivilkultur und einer kohäsiven Gesellschaft, auf der Demokratie aufbauen kann.

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