IDOS unterzeichnet TRUST Kodex – ein globaler Kodex für faire Forschungspartnerschaften

Doris Schroeder, TRUST Coordinator, and Anna-Katharina Hornidge showing the Trust Certificate in front of an IDOS-Roll-Up

Von links nach rechts: Doris Schroeder, TRUST Koordinatorin, und Anna-Katharina Hornidge
Copyright: IDOS

IDOS hat als erste deutsche Einrichtung den TRUST Kodex – ein globaler Kodex für faire Forschungspartnerschaften unterzeichnet. Der Kodex, der unter anderem auch von der Europäischen Kommission, der Universität Kapstadt und dem Nationalen Wissenschaftszentrum in Polen (National Science Centre) unterzeichnet wurde, enthält Grundsätze für gleichberechtigte Forschungspartnerschaften, die sich an den vier Grundwerten Fairness, Respekt, Fürsorge (Care) und Ehrlichkeit orientieren. Der Kodex erkennt an, dass Forschungspartnerschaften häufig innerhalb von Strukturen mit erheblichen Machtungleichgewichten operieren. Er gibt Orientierung, wie sichergestellt werden kann, dass Forschung auf Augenhöhe, unter Berücksichtigung lokaler Kontexte und mit einer fairen Aufteilung von Lasten und Vorteilen durchgeführt wird.

Der Kodex steht beispielhaft für den institutsweiten Partnerschaftsansatz von IDOS. Wie in der Institutsstrategie Sustainable Futures verankert, bricht IDOS bewusst mit postkolonialen Forschungstraditionen, die „westliche“ Erkenntnistheorien und Leitbilder als selbstverständlich voraussetzen, eine Dichotomie zwischen „Industrieländern“ und „Entwicklungsländern“ herstellen und weiterhin einseitige Wissenssysteme reproduzieren, in denen Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen und gesellschaftliche Akteur*innen aus diesen Ländern im Wesentlichen auf (Forschungs-)Objekte reduziert werden. Stattdessen arbeiten wir am IDOS mit Partner*innen auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Forschungsnetzwerken zusammen, in denen Vertrauen oberste Priorität hat. Wir legen hohen Wert darauf, aus den Perspektiven und dem Handeln unserer Partner*innen zu lernen. Wir streben eine multiperspektivische Forschung über verschiedene Weltregionen hinweg an (Stichworte sind hier „Dekolonisierung“ und „Entwestlichung“), indem wir eine Vielzahl von Partner*innen einbeziehen und bewusst in die weitere Institutionalisierung von transregionalen Partnerschaftsnetzwerken und Plattformen investieren.

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