Online-Debatte zum Thema Jugend und Nachhaltigkeit

Zur Vorbereitung der Hamburg Sustainability Conference (HSC) kamen junge Fachleute virtuell zusammen, um zu diskutieren, wie ihre Perspektiven stärker in Nachhaltigkeitskonzepte einfließen können. Ein weiteres zentrales Thema war, wie Technologie die Identitäten der jüngeren Generationen beeinflusst.

Das virtuelle Gespräch fand am 18. September statt. Alumni der IDOS-Trainingsformate aus den Programmen Shaping Futures (African-European) und Mananging Global Governance (rising global powers) widmeten sich der Frage: Jugendperspektiven auf Nachhaltigkeit – gibt es so etwas?

Gemeinsame Erfahrungen könnten Jugendkohorte definieren, jenseits von (vagen) biologischen Altersdefinitionen. Doch lassen sich Definitionen – z. B. Gen Z – leicht über Regionen hinweg anwenden, und haben z. B. Westafrikaner*innen ähnliche Erfahrungen wie Asiat*innen, Europäer*innen oder Nordamerikaner*innen? Und was sind die Fallstricke, wenn man „die Jugend“ anspricht – von Alibi-Diskussionen bis hin zu Diskussionen zwischen den Generationen?

In einer lebhaften Online-Debatte, die sich über vier Kontinente erstreckte, wurden die wichtigsten Punkte für die Diskussion über die Perspektiven der jüngeren Generationen erörtert. Drei Dimensionen standen dabei besonders im Mittelpunkt:

– Beschäftigung, wobei ein klarer Zusammenhang mit dem Überdenken der allgemeinen und beruflichen Bildung besteht. Sogenannte „Soft Skills“ wurden als ebenso wichtig angesehen wie anwendbares Wissen im formalen Bildungssystem, und eigene (bezahlte) Erfahrungen wurden als relevant für die „Beschäftigungsfähigkeit“ erachtet.

– Demokratie und sinnvolle Einbeziehung der jüngeren Mitglieder der Gesellschaft. Wie kann das Engagement über die politisch transformativen Momente hinaus aufrechterhalten werden und wie können die jüngeren Generationen ihre Interessen im politischen System einbringen? Wie lässt sich vermeiden, dass man als Akteur*in in Systemen, die Alter oft als Eigenschaft bewerten, an den Rand gedrängt oder kooptiert wird?

– Der Klimawandel ist ein Hauptanliegen der Jugend: Dies ist kein überraschender Punkt auf der Tagesordnung, wenn man bedenkt, dass die langfristigen Auswirkungen der heutigen Untätigkeit oft das Vertrauen untergraben, im politischen System ernst genommen zu werden.

Darüber hinaus diskutierte die Runde über Technologie als bestimmendes Merkmal jüngerer Jahrgänge, das zu einer hybriden Identität als lokale und globale Bürger*innen führt, die Debatten und Trends weltweit verfolgen – und gleichzeitig in lokalen Gemeinschaften verwurzelt sind und dort Erfahrungen sammeln.

Die Gruppe von 20 IDOS-Alumni aus 16 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, begleitet von Dr. Sven Grimm und Dr. Chris Büscher, freut sich auf die Teilnahme an der HSC Anfang Oktober.

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