Landwirtschaftliche Wissenssysteme: Science Futures Team startet Feldforschung in Tansania

Zum Auftakt der Feldforschung betonte IDOS-Direktorin Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, dass internationale Zusammenarbeit entscheidend ist, um nachhaltige Zukünfte zu erreichen. Sie hob hervor, dass gegenwärtige Krisen wie Vertrauenskrisen, Klimawandel, soziale Polarisierung sowie Autoritarismus den globalen Frieden und die Stabilität untergraben.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Dr. Michael Brüntrup hat das Forschungsteam des Science Futures Projekt am 4. Juni an der Mzumbe University in Mbeya, Tansania, die Feldforschung für den Sonderforschungsbereich (SFB/TR228) initiiert. Zum Auftakt der Feldforschung zu Wissenssystemen und Raumplanung im Southern Agricultural Corridor of Tanzania (SAGCOT) hielt Hornidge vor mehr als 400 Gästen einen öffentlichen Vortrag an der Mzumbe University zum Thema „Internationale Zusammenarbeit in Zeiten Globaler Unordnung“.

Gruppenfoto: Einige der Teilnehmenden des Vortrags von Prof. Hornidge stehen zusammen mit ihr vor einem Banner für ein offizielles Foto.

Nach der öffentlichen Vorlesung an der Universität Mzumbe ©IDOS

Der Vortrag wurde unter anderem von Prof. Henry Abraham Mollel, Rektor des Mzumbe University Mbeya Campus, Said Juma Maditto, hochrangiger Beamter der Regionalkommission, sowie dem Koordinator für Forschung und Innovation des Tansania Agricultural Research Institute, besucht. Wissenschaftler*innen und Studierende der University of Dar es Salaam und der Mbeya University of Science and Technology waren ebenfalls anwesend. Auch nahmen Medienschaffende und Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen teil: Mbozi, Illeje, Isangati Consortium (MIICO), Gender Integrated Climate Resilient Agricultural Technologies (GICA- Technologies) und das Kuhn- SAFA-Projektteam, an der Veranstaltung teil.

Im Rahmen ihres Vortrags betonte Anna-Katharina Hornidge die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit für die Gestaltung und Umsetzung nachhaltiger Zukünfte. Die Stärkung von Vertrauen und reziproker Zusammenarbeit zwischen Staaten sei für die Umsetzung nachhaltiger Zukünfte unabdingbar. Darüber hinaus präsentierte Anna-Katharina Hornidge die Schlüsselaspekte des Science Futures-Projektes. Im Anschluss an den Vortrag erkundigten sich die Teilnehmenden unter anderem danach, wie internationale Zusammenarbeit in einer Welt, die durch zunehmende Polarisierung gekennzeichnet ist, erreicht werden kann und welche Perspektiven für internationale Zusammenarbeit bestehen, ohne nationale Souveränität zu untergraben.

Gruppenfoto: An der Mbeya University of Science and Technology - Teilnehmer des YARA Knowledge Hub und Prof. Hornidge

At Mbeya University of Science and Technology- YARA Knowledge Hub ©IDOS

Vom 4. -10. Juni leitete Anna-Katharina Hornidge das Forschungsteam, das aus IDOS-Wissenschaftlern Ngoni Kativu und Dr. George Mudimu, Dr. Adrian Barongo von der Mzumbe University, sowie Glory Mella und Diana Clemens von der Sokoine University bestand.  Das Team besuchte Kleinbäuer*innen in Uyole und Rungwe, die dort Tomaten, Avocados, Mais, Bohnen, Kaffee und Bananen anbauen und sie auf lokaler Ebene verarbeiten. Ebenfalls besuchte das Team zivilgesellschaftliche Organisationen, wie SAGCOT Mbarali Cluster and Partnership Support, TARI, MIICO, die an dem Korridor beteiligt sind. Das Team besichtigte ebenfalls die von YARA finanzierte Wissensplattform der Mbeya University of Science and Technology.

Gruppenphoto: Eine große Gruppe von Menschen posiert draußen für ein gemeinsames Foto für den Zukunftsworkshop für Landwirt*innen in Mbeya. Darunter auch Prof. Hornidge.

Workshop mit Landwirt*innen in Mbeya ©IDOS

Während dieser vorbereitenden Feldforschungsphase führte das Team Interviews, tauschte Wissen mit den Landwirt*innen und Organisationen aus, und nahm an einem Workshop für Landwirt*innen teil, der gemeinsam von der zivilgesellschaftlichen Organisation, MIICO, und IDOS-Wissenschaftler- Ngoni Kativu veranstaltet wurde. Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, wie sich die Landwirt*innen ihre Zukunft vorstellen und wie sie die Prozesse der Raumplanung im Korridor verstehen. Im Rahmen des Kick-offs wurde ein weiterer Workshop angeboten. Unter dem Titel „farmers’ future making“, beinhaltete er den Einsatz von Lego-Spielzeug als Instrument des Lernens und des Wissensaustauschs. Rund vierzig Personen nahmen daran teil.

Photo: Plakatwand zur Anpflanzung von Tomaten in der Region.

Landwirt*innen bauen unter anderem Tomaten und Mais an ©IDOS

Außerdem führte Michael Brüntrup hochrangige Gespräche mit SAGCOT-Beamt*innen in Dar es Salaam und Morogoro zu der landwirtschaftlichen und raumplanerischen Dynamik auf dem Korridor. Das Team von Science Futures wird noch bis Mitte August vor Ort sein, sich mit Landwirt*innen und Interessensvertreter*innen im Mbarali Cluster von SAGCOT austauschen und im Laufe der Feldforschung weitere Erkenntnisse teilen. Das Team dankt insbesondere seinem lokalen Partner, der Mzumbe University Morogoro und dem Mzumbe Campus, für ihre Unterstützung und Anleitung bei der Feldarbeit.

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