Entwicklungsfinanzierung: Finanzmärkte nachhaltig ausrichten

Bei der vierten Vorbereitungskonferenz im UN-Hauptquartier in New York für die FfD-Konferenz (FfD4) in Sevilla betonte IDOS-Wissenschaftlerin Dr. Kathrin Berensmann die Notwendigkeit, die Ausgestaltung und Umsetzung der internationalen Architektur für nachhaltige Finanzierung zu fördern.

Photo: Ankündigung der FfD-Konferenz:"4th International Conference on Financing for Development. Seville, Spain, 2025." Das Foto zeigt den Plaza de España in Sevilla im Hintergrund.

©UN Photo

In ihrem Vortrag wies sie darauf hin, dass die Finanzmärkte nicht an den Nachhaltigkeitszielen des Pariser Abkommens und der Agenda 2030 ausgerichtet sind, da sie nach wie vor überwiegend fossilintensive Industrien finanzieren. Gleichzeitig besteht eine erhebliche Finanzierungslücke zur Erreichung der SDGs. Um Finanzströme in Richtung nachhaltiger Investitionen zu lenken, ist eine geeignete globale Architektur für nachhaltige Finanzierung erforderlich.

Ein FfD-Ergebnisdokument sollte sich erstens zu ehrgeizigen Maßnahmen verpflichten, um die Transparenz der Nachhaltigkeitsauswirkungen von Investitionen zu erhöhen. Dazu gehören Berichtspflichten und Taxonomien für nachhaltige Finanzen oder Risikobewertungsregeln. Zweitens sollte das FfD-Ergebnisdokument Anreize für die Umsetzung nachhaltiger Finanzstrategien schaffen, einschließlich regulatorischer Vorgaben für nachhaltige Finanzinstrumente. Drittens sollte das FfD-Ergebnisdokument politische Lösungen unterstützen, die die Interoperabilität nachhaltiger Finanzstrategien verbessern, beispielsweise durch die Unterstützung eines internationalen Anerkennungsmechanismus für nachhaltige Finanzstandards oder Taxonomien.

Viertens sollte sich das Ergebnisdokument der FfD dazu verpflichten, durch multilaterale und bilaterale Akteure Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau für Entwicklungsländer bereitzustellen, um nachhaltige Finanzstrategien auszuarbeiten und umzusetzen. Ein möglicher Ansatzpunkt wäre die Einrichtung eines multilateralen Fonds für den Kapazitätsaufbau im Bereich der nachhaltigen Finanzen für den Globalen Süden, der sich beispielsweise an der IWF/Weltbank Debt Management Facility orientiert.

Die FfD4, die 2025 in Sevilla stattfindet, ist ein wesentlicher Bestandteil des UN-Prozesses zur Entwicklungsfinanzierung und fördert die globale Zusammenarbeit im Kontext der aktuellen geopolitischen Spannungen. Die globale Architektur für nachhaltige Finanzen befindet sich derzeit in der Entwicklung. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Verpflichtungen zur Ausgestaltung und Umsetzung dieser Architektur angemessen in das Schlussdokument der FfD4 in Sevilla aufgenommen werden.

Leave Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert