In seiner Dissertation untersucht Christopher Wingens, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDOS, die vorbeugende Wirkung von internationalen Einflussfaktoren auf Autokratisierung.
Mit der Verteidigung am 19. November 2024 und Veröffentlichung seiner Dissertation zum Thema „The international dimension of autocratisation and its prevention“ am 7. Februar 2025 hat Christopher Wingens seine Promotion an der Universität Bonn erfolgreich abgeschlossen. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Wolfram Hilz (Universität Bonn) und PD Dr. habil. Julia Leininger (IDOS).
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass sowohl kooperative Demokratieschutzmaßnahmen wie Demokratiehilfe als auch demokratische Rüstungssanktionen zur Vorbeugung von Autokratisierung beitragen können. Einsatz und Wirkung insbesondere von auf Unfreiwilligkeit beruhenden Maßnahmen sind jedoch an hohe Schwellen geknüpft. Wichtig sind ein koordiniertes Vorgehen von Gebern und eine mobilisierte zivilgesellschaftliche und politische Opposition. Bei der Neujustierung von Förderungsstrategien sollten daher Schutzmaßnahmen kontextsensibel gestaltet werden. Wingens verwendete dafür ein innovatives gemischtes Methodendesign, welches eine quantitative länderübergreifende Makroanalyse mit zwei qualitativen Fallstudien zu Autokratisierungsprozessen im Senegal und in Indonesien kombiniert.
Im Rahmen seiner Disputation hat Wingens vier Thesen diskutiert, von denen zwei auf den Ergebnissen der Dissertation aufbauten und zwei über den inhaltlichen Rahmen der Dissertation hinausgingen. Dabei wurde in den hinausgehenden Thesen – anknüpfend an Wingens Forschung am IDOS – über die externe Demokratieförderung der EU vor dem Hintergrund geopolitischer Umbrüche und die Rolle politischer Institutionen in der Modellierung und Analyse von Klima- und Nachhaltigkeitsszenarien diskutiert. Mit PD Dr. habil. Julia Leininger und PD Dr. habil. Julian Bergmann waren zwei IDOS-Kolleg*innen Teil der Prüfungskommission.