Megatrends-Vorlesung 2024: Wie die Generation Z Politik für sich neu definiert

Verlieren junge Menschen das Vertrauen in die Politik oder gestalten sie politische Partizipation neu? In der diesjährigen Megatrends Vorlesung ging es um die Frage wie sich junge Menschen angesichts multipler Krisen politisch engagieren.

Foto: IDOS-Direktorin Prof. Anna-Katharina Hornidge zu ihrer Eröffnungsrede Megatrends Lecture 2024

Prof. Anna-Katharina Hornidge, ©IDOS

IDOS-Projekt “Megatrends Afrika” hat die Vorlesung gemeinsam mit der European Association for Research and Training Institutes (EADI) und dem Center for Advanced and Strategic Studies an der Universität Bonn (CASSIS) organisiert.

Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (Direktorin des IDOS und Professorin an der Universität Bonn) betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass junge Menschen nicht nur als Akteur*innen des Wandels, sondern auch als Träger*innen von Rechten zu verstehen seien. Anstatt Partizipation als einmaliges Ereignis zu betrachten, sollte die Beteiligung junger Menschen an internationalen Foren und politischen Prozessen institutionalisiert werden.

Anschließend, diskutierten die Expert*innen Dr. Michaela Franceschelli (University College London), Sheila Chebet Ronoh (Coventry University) und Dr. Godfred Bonnah Nkansah (Megatrends Afrika Gastwissenschaflter) in einem Panel, das von Dr. Lena Gutheil (IDOS) moderiert wurde, über die Implikationen des politischen Engagements junger Menschen in Afrika und Europa.

Foto: Dr. Lena Gutheil (IDOS) auf dem Panel der Megatrends Lecture 2024

Von links: Dr. Michaela Franceschelli, Dr. Godfred Bonnah Nkansah, Sheila Chebet Ronoh, Dr. Lena Gutheil

Junge Menschen blicken eher pessimistisch in die Zukunft, da sie mit ähnlichen Herausforderungen wie wirtschaftlicher Unsicherheit, Klimawandel, Ungleichheit und gewaltsamen Konflikten konfrontiert sind.  Viele fühlen sich machtlos und von den älteren Generationen ausgeschlossen. Insbesondere in Afrika sind junge Menschen mit ihren Regierungen unzufrieden, die ihre Wahlversprechen nicht einlösen und hinter den Erwartungen zurückbleiben. Diese Desillusionierung kann schnell in demokratische Apathie umschlagen: junge Menschen wählen weniger und sind auch weniger oft Mitglieder in politischen Parteien. Trotz dieser Herausforderungen betonten die Expert*innen, dass sich die Generation Z nicht von der Politik abwendet. Vielmehr bringen sich junge Menschen auf andere und kreativere Weise in die Politik ein. Dabei nutzen sie die Macht der digitalen Welt und setzen digitalen Aktivismus, Produktboykotte und Online-Proteste bewusst ein, um auf sich aufmerksam zu machen. Auf diese Weise definiert die Generation Z politische Partizipation neu und konzentriert sich weniger auf traditionelle Kanäle als vielmehr darauf, sich auf neue und oft digitale Weise Gehör zu verschaffen.

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