UNCCD-Arbeitsgruppe entwickelt sieben Optionen zur Dürrebekämpfung

Die zwischenstaatliche Arbeitsgruppe zu Dürre des UNCCD, unter dem Co-Chair von IDOS-Wissenschaftler Dr. Michael Brüntrup, schließt ihre inhaltlichen Vorbereitungen für die COP16 ab.

Der Kampf gegen die Auswirkungen von Dürren ist eine der beiden Kernthemen der UN-Wüstenkonvention UNCCD, die im Original United Nations Convention to Combat Desertification in Those Countries Experiencing Serious Drought and/or Desertification, Particularly in Africa heißt. Während das Thema Land und Boden in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, blieb das Thema Dürre bisher vernachlässigt. Um dies zu ändern, hatte die jüngste UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz auf ihrer 15. Sitzung UNCCD COP 15 beschlossen, für den Dreijahreszeitraum 2022-2024 eine zwischenstaatliche Arbeitsgruppe (IWG) zum Thema Dürre einzurichten. Ihre Aufgabe ist es, globale politische Instrumente und regionale politische Rahmenregelungen zu ermitteln und zu bewerten, sie mit nationalen Plänen zur wirksamen Bewältigung von Dürren im Rahmen des Übereinkommens zu verknüpfen und einen Wechsel von reaktivem zu proaktivem Dürremanagement zu unterstützen.

Gruppenfoto der Intergovernmental Working Group

©IDOS

Diese Gruppe hat sich unter der gemeinsamen Leitung von Dr. Michael Brüntrup, Agrarexperte am IDOS, und Hon. Alfred Prospere, Minister für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung in der Regierung von St. Lucia, in den vergangenen beiden Jahren sechs Mal in Person und viele Male virtuell getroffen. In der ersten Juniwoche 2024 fanden diese Arbeiten nun ihren Abschluss in Riyhad / Saudi Arabien, wo auch die nächste COP 16 stattfinden wird.

Es sind im Endeffekt sieben Optionen entwickelt worden: (i) Änderung des Übereinkommens; (ii) COP-Beschluss über die Zusammenarbeit mit der Globalen Umweltfazilität (GEF); (iii) COP-Leitlinien für den Globalen Mechanismus (eine Institution im Rahmen der UNCCD); (iv) Globaler Rahmen für die Widerstandsfähigkeit gegen Dürre; (v) Politische Erklärung; (vi) Protokoll, und (vii) Besonderer und ehrgeiziger COP-Beschluss über Dürre. Diese Optionen schließen sich nicht gegenseitig aus, und auf der COP 16 können verschiedene Kombinationen von Optionen ins Auge gefasst werden, je nach Schwerpunkt, Zielsetzung, Zeithorizont und anderen Faktoren. In mehreren Optionen spielt ein globales Ziel eine wichtige Rolle.

Wie sich die Vertragsstaaten letztlich entscheiden, bleibt abzuwarten – das Problem wird in jedem Falle wachsen, mit Klimawandel, zunehmender Beanspruchung von Land und Wasser sowie wachsender Bevölkerung in vielen Weltregionen. Wie in vielen Fällen ist Prävention auf die Dauer meist günstiger als Reparatur, wenn Schäden überhaupt reparierbar sind. Aber große Änderungen gibt es leider oft erst nach großem Schaden, so wie in Deutschland erst nach den Dürresommern 2018 und 2019 das Problem (wieder) ernst genommen wird.

IDOS arbeitet in verschiedenen Zusammenhängen mit der UNCCD zusammen. Neben dem Dürrethema spielt in jüngerer Zeit auch das Thema nachhaltiges Landmanagement im Rahmen des INTERFACES-Projektes eine wachsende Rolle – gerade am 18.6. gab es aus dazu Anlass des Weltwüstentages und des 30-jährigen Jubiläums der UNCCD eine Veranstaltung mit Paneldiskussion und Wissens-Marktplatz.

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