Die Vorstellung des Papiers “In diesem Jahrzehnt die Weichen für Klimaneutralität stellen”, das der RNE gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in den vergangenen acht Monaten erarbeitet hatte, stand im Zentrum der Jahrestagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) am 8. Juni 2021.
Das Papier stellt Optionen mit Blick auf internationale Partnerschaften, einen geeigneten Policymix, regulatorische Reformen, die Dekarbonisierung der Energiesysteme und Transformation der Realwirtschaft sowie die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Chancen der Transformation vor. Der Weg zur Klimaneutralität wird mit den Transformationsbereichen nachhaltiger Entwicklung verknüpft, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Fragen der intra- und intergenerationellen Gerechtigkeit.
Das Papier wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben, verbunden mit einem Dank für ihre verlässliche Präsenz bei der Jahreskonferenz in den vergangenen 15 Jahren ihrer Kanzlerschaft.
Prof. Dr. Imme Scholz, stellvertretende Vorsitzende des Rates, stellte gemeinsam mit Heidemarie Wieczorek-Zeul die wesentlichen Anforderungen an die internationale Kooperation für Klimaneutralität vor. Wesentlich seien internationale strategische Allianzen der Europäischen Union, um Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Nicht nur mit den Vorreitern wie den USA, Südkorea, Marokko oder Costa Rica, sondern auch mit Ländern wie Nigeria und Russland, die wegen ihrer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erhebliche Anpassungen vornehmen müssen. So könnten gemeinsam die zentralen Hebel gestaltet werden: 1) eine nachhaltige Finanzwirtschaft; 2) die Umsetzung von grünen Investitions- und Konjunkturprogrammen, 3) die Grundlagen- und Anwendungsforschung sowie 4) die Stärkung der globalen Klimagovernance. Entscheidend sei, die Bewältigung der COVDI-29-Krise mit der Transformation der Infrastrukturen und der Wirtschaft zu verbinden. Die enormen wirtschaftlichen Belastungen der Pandemie – ungleich höher als die der Finanzkrise 2008/2009 – hinderten insbesondere den nachhaltigen, zukunftsfähigen Wandel in Entwicklungsländern und verschärften die mit dem Klimawandel und der Klimaneutralität verbundene globale Gerechtigkeitsfrage. Notwendig seien Schuldenerlasse und Schuldenumstrukturierungen, die Bereitstellung von Klimafinanzierung im zugesagten Ausmaß und eine Steuerpolitik, die Transparenz herstelle und Geldwäsche sowie Steuerhinterziehung verhindere.
Weitere Terminhinweise:
30. Juni: Auf der MARE Konferenz nimmt Prof. Dr. Hornidge an den Panels “The Constitution of Marine Knowledges: Ocean Observation, Narratives and Regimes” und “Sensitizing sustainable ocean development to social inequality” teil.
Programm: 2021 People & the Sea Conference – MARE Centre
30. Juni: Prof. Dr. Scholz beteiligt sich am 4. OECD-Roundtable zum Thema “Cities and Regions for the Sustainable Development Goals (SDGs)”.
2. Juli: Prof. Dr. Hornidge nimmt am Werkstattgespräch „Innovative Organisationsformen der Qualitätssicherung von Wissenschaftskommunikation“ der berlin-brandenburgischen Akademie der Wissenschaften teil.
8. Juli: Prof. Dr. Scholz ist Host des Panels „Normativity in Sustainability Research“ auf dem DKN-Summit 2021.
9. Juli: Prof. Dr. Hornidge nimmt als Sprecherin beim Panel des DKN-Summit “Science as a transformative lever for sustainable development – science policy as a game changer” teil. Außerdem moderiert sie das Panel “Science Narratives in Policy Advice – for exploring the coastal/marine science-society-policy nexus”.
Programm des German Sustainability Science Summit 2021
9. Juli: Prof. Dr. Scholz tritt als Co-Chair der Independent Group of Scientists (IGS) beim Panel des High Level Political Forum (HLPF) zum Thema “Mobilizing science, technology, and innovation and strengthening the science-policy-society interface” auf.
14. Juli: Prof. Dr. Scholz ist als Rednerin beim Europäischen Event anlässlich des HLPF zum Thema „The SDGs as the compass for recovering after the pandemic and building forward better“ vertreten.